Das FSJ in der Denkmalpflege

„Und? Was machst du jetzt eigentlich?“ hört man in den Jahren nach dem Schulabschluss oft. Die Aussage: „Ein FSJ in der Denkmalpflege“ – muss man dann doch häufig genauer erklären. Hier also einmal im Schnelldurchlauf: Die Jugendbauhütten bieten unter der Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) in vielen deutschen Bundesländern das FSJ in der Denkmalpflege an. In Baden-Württemberg sind wir dieses Jahr 21 Freiwillige, auf Einsatzstellen im ganzen Bundesland verteilt. Im Zuge dessen blicken wir ein Jahr lang hinter die Kulissen eines Jobs, der sich um die Erhaltung und Repräsentation von Kulturgütern dreht. So wie zum Beispiel AeDis. Die Firma bietet zwei separate Stellen für ein FSJ in der Denkmalpflege an. Eine von uns bekommt in ihrer Stelle die Möglichkeit zu sehen, wie die Arbeit in einem Planungsbüro abläuft. Die andere begleitet das Ausführungsteam auf die Baustellen und kann dort aktiv an restauratorischen und konservatorischen Projekten mitarbeiten.

Ich kann euch ein paar Eindrücke in die Ausführungsabteilung geben. Regel Nummer 1: Geht nicht, gibt’s nicht und was nicht passt wird passend gemacht. Das gilt auch für mich, als Frischling in der Firma. Dinge wie „Du hast noch nie was betoniert? Na dann mach doch mal, kriegst du schon hin“ oder „Wie du bist noch nie ein sieben Meter langes Auto gefahren? Macht nichts, so schwer ist das nicht“, hört man da oft. Von Anfang an war ich voll dabei. Nach Verfugen von 800 Metern Boden kommen kleinste Aufgaben, wie das Vergolden von Millimeter großen Lettern. Das zeigt, wie ich hoffe, wie weit das Vertrauen der Firma in uns geht. Am Anfang hat mich die große Verantwortung ein wenig verunsichert. Es hat mich auch Nerven gekostet, teils in luftiger Höhe an historischen Objekten zu hantieren. Dennoch macht es viel Freude, ein Projekt voranschreiten zu sehen und seinen Teil dazu zu tun. Das war es erstmal von mir, Leonie. Einen Einblick in die Planungsabteilung bekommt ihr von Anna.

Von Anfang an, habe ich mich in der Firma sehr wohl gefühlt. Die Kollegen waren direkt total offen und nett. Auch mir wurde sofort jede Menge zugetraut. In der ersten Woche wurden mir einige Programme erklärt. Mit unterschiedlichen Aufgaben habe ich mich an Dinge wie Bauzeichnen, Planen und Kartieren herangetastet. Glücklicherweise waren alle bereit, mir gefühlt 100 Fragen am Tag zu beantworten. Dadurch habe ich schnell Vieles gelernt und habe nach einem Monat das Gefühl gehabt, schon lange Mitarbeiter bei AeDis zu sein. Aber auch ich habe nicht jeden Tag nur im Büro verbracht. Mir wurde mehrfach die Möglichkeit geboten, unterschiedliche Projekte vor Ort anzusehen. Dabei kam ich viel herum und hatte die unterschiedlichsten Aufgaben. Von Ellwangen, über Tübingen, bis runter an den Bodensee – Kartieren, Fotografieren oder die Bauleitung begleiten und unterstützen. Ich finde es schön, wie abwechslungsreich mein FSJ ist. Das hilft mir dabei, herauszufinden, was ich in der Zukunft machen will.

Wenn ihr nach dem Schul- oder Ausbildungsabschluss oder einfach so, etwas Neues ausprobieren wollt, ist ein FSJ echt eine schöne Möglichkeit sich zu orientieren. Wir würden euch definitiv ein FSJ in der Denkmalpflege empfehlen 😊

Eure Anna und Leonie