Geschichte:
Das heute als Kassenhäuschen bekannte Bauwerk war ursprünglich als Gartensaal in den Wandelgang der Wilhelma integriert, die damals noch Privatbesitz des Königs war. Der Bau besteht aus einem steinernen achteckigen Kern. Das umgebende Vordach ist eine Gusseisenkonstruktion die früher sogar mit Gusseisenplatten gedeckt war. Sämtliche Oberflächen sind reich dekoriert. Als der Pavillon Mitte des neunzehnten Jahrhunderts errichtet wurde, war er dem Zeitgeschmack entsprechend eine Mischung aus modernster Bautechnik und exotischer Dekoration. Der Pavillon mit der übereichen Bauzier ist heute sicher das bekannteste Gebäude der Wilhelma.
Maßnahmen:
AeDis restauriert die sogenannte „Laterne“ aus Sandstein über dem Kupferdach. Durch deren zahlreiche Fenster kommt Licht ins Innere des Pavillons. Schwierig ist nun, bei abgebautem Dach die Arbeiten so durchzuführen, dass die reich bemalten Wände unterhalb der Laterne nicht durch die Steinmetzarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der Sandstein wird Mikropartikelstrahlverfahren gereinigt. Durch Risse geschädigte Stellen werden anschließend im kieselsolgebundenen System konsolidiert. Defekte Fugen im Stein und Anschlüsse zu den Fenstern werden erneuert. Einzelne Steine, die nicht nachhaltig konserviert werden können werden von unseren Steinmetzen in traditioneller Handwerkstechnik erneuert.
Wir freuen uns sehr einmal wieder an der Wilhelma tätig zu werden – vor 25 Jahren hat AeDis die Ersatzmasse entwickelt, mit der die Terrakotten der angrenzenden Mauer restauriert wurden.
Juni 2022
November 2022
70376 Stuttgart
Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Michael Schrem, Sven Ölschläger
Natursteinkonservierung und Steinmetzarbeiten