Geschichtlicher Hintergrund
Die romanische Kirche ist ein spätes Beispiel für die Hirsauer Bauschule und entstand zwischen 1140 und 1190. Über dem kreuzförmigen Grundriss erhebt sich ein mächtiger quadratischer Vierungsturm. Vermutlich wurde der Kirchenbau am Chor mit Sandstein begonnen, dann aber als Ziegelbau fertiggestellt. Die bearbeitete Westfassade wurde aus großen schlichten Quadern besteht aus rotem und gelben Sandstein errichtet. Der Giebel besteht aus Ziegelmauerwerk.
Die mächtigen Ecklisenen sorgen für eine strenge vertikale Dreiteilung. Neben dem Hauptportal befinden sich 2 Blendbögen. Spuren in der Fassade deuten auf eine Vorhalle ähnlich der in Maulbronn hin.
Maßnahmenbeschreibung
Nach dem Ausbau neuzeitlicher schadhafter bzw. schädigender Zementfugen, wurde die Westfassade schonend mit Heißdampf gereinigt. Verfärbungen unterhalb metallischer Verankerungen und schwarze Krusten konnten durch Partikelstrahlreinigung reduziert werden.
Das Fugennetz im Ziegel- und Quadermauerwerk wurde mit Kalkspatzenmörtel überarbeitet.
Am Quadermauerwerk wurden Risse und Schalen hinterfüllt und gekittet. Fehlstellen im Stein wurden mit dem umgebenden Bestand angepasstem Kittmörtel ergänzt.
Das Ziffernblatt der Uhr am Westgiebel wurde abgebaut und wird gereinigt und retuschiert.
Kleinere Bereiche werden entrostet, Fehlstellen mit Lack bzw. Blattgold geschlossen.
Besonderheit der Maßnahme
Der Kalkspatzenmörtel und die Steinkittmassen wurden entsprechend des vorgefundenen Bestandes speziell für das Gebäude konzipiert und hergestellt.
Juni 2024
Ende 2024
77836 Rheinmünster
Ausführung
V. u. B. Pforzheim
Helene Winker
Stein- und Fugenresataurierung an der Westfassade