Wohnhochhaus Romeo, Stuttgart-Rot

Geschichtlicher Hintergrund

Die Wohnhochhausgruppe Romeo und Julia wurde im Zuge der Aufsiedelung des Stadtteils Rot in Stuttgart zwischen 1955 und 1959 nach den Plänen der Architekten Hans Sharoun und Wilhelm Frank errichtet. Das Farbkonzept der Gebäude stammt von Künstler Manfred Pahl.

Das Hochhaus Romeo zählt mit zu den ersten in Stuttgart errichteten Hochhäusern nach 1945. Beide Gebäude stehen heute als Beispiel der Architektur der 1950er-Jahre und der Organischen Architektur unter Denkmalschutz.

Das Punkthochhaus Romeo mit 19 Geschossen wurde in Stahlbetonbauweise errichtet. Bedingt durch den Verzicht auf rechte Winkel des Gebäudes und bei der Fassadengestaltung mit den Balkonen wirkt das Gebäude asymmetrisch. Die Wohnungsgrößen der Ein- bis Vierzimmerwohnungen variieren zwischen 38 und 90 Quadratmetern. Im Dachgeschoss befinden sich vier Atelierwohnungen mit Dachterrassen, von denen eine Hans Scharoun als Zweitwohnsitz nutzte. Im Erdgeschoss befinden sich mehrere Ladengeschäfte.

Maßnahmen

Die freiliegenden Stahlbetonbauteile, maßgeblich die auskragenden Balkonplatten weisen witterungsbedingte Schadstellen auf. Entsprechend der Schäden sind Betoninstandsetzungsarbeiten erforderlich, die aufgrund der hochwertigen Architektur sowie des Denkmalschutzes besonderen Ansprüchen unterliegen. Die geschädigten Betonbauteile sind zu konservieren, restaurieren, ergänzen, als auch abschließend zu beschichten. Auch die einbindenden Metallgeländer werden konservierend bearbeitet.

Die ästhetischen Anforderungen an das Baudenkmal lassen sich mit konventionellen Konzepten zur Betoninstandsetzung kaum erreichen.  Um für die Bearbeitung der Betonschäden eine möglichst leistungsfähiges, ästhetisch unauffälliges als auch dauerhaftes Instandsetzungskonzept zu finden, konzentrieren sich die aktuellen Maßnahmen auf die Beprobung verschiedener Instandsetzungsmethoden. Die Bemusterung verschiedener Materialien und Techniken zur Behebung der Bauschäden und funktionsgerechten Wiederherstellung der Betonbauteile wird als Entscheidungsgrundlage dienen, um daraus resultierend das Maßnahmenkonzept zu entwickeln.